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AutorenbildMichaela Buck

Leinöl bei Depressionen

Leinöl - bei Depressionen auf jeden Fall einen Versuch wert.

Ich halte sehr viel von Leinöl und möchte hier beschreiben, warum das so ist.


Was ist Leinöl?

Leinöl ist das (kalt) gepresste Öl aus Leinsamen, es wird in dunkel getönten Flaschen in maximal 250 ml Größe verkauft, da es unter Licht- und Sauerstoffeinfluss schnell seine wirksamen Bestandteile verliert. Mittlerweile ist die Beschaffung in örtlichen Supermärkten und sogar in großen Discountern problemlos möglich, der Preis für 250 ml schwankt je nach Geschäft zwischen knapp 2 Euro (Discounter, Drogeriemarkt) bis zu ca 6 Euro im Bioladen. Leinöl enthält 99,5 % Fett (der Rest ist Wasser). Und in diesem Fett liegt der Schatz des Leinöls. Über die Hälfte davon bestehen aus Alpha-Linolensäure, einer dreifach ungesättigten Fettsäure (und gehört damit zu den Omega-3-Fettsäuren).


Keine Biochemie

Ich möchte gar nicht zu tief in Leinöl-Bestandteile oder Biochemie abtauchen. Lediglich soviel: ganz unabhängig von möglichen positiven Auswirkungen auf die emotionale Verfassung ist Leinöl die für mich beste Möglichkeit, entzündliche Prozesse im Körper zu reduzieren. Es ist pflanzlichen Ursprungs und vermag trotzdem so viel der guten "Dreibuchstabenwörter" EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) im Körper zusammenzubauen, dass es eine Freude ist. Ich sehe hier gar keine Notwendigkeit, auf Fischöle zurückzugreifen. Im Hinblick auf das bisher festgestellte Umwandlungsverhältnis vom guten im Leinöl in die beiden anderen tollen "Dreibuchstabenwörter" reicht ein großer Esslöffel voll Leinöl gegen entzündliche Prozesse am Tag (ca. 15 ml Füllmenge) völlig aus.


Leinöl und Depression

Was genau hat es jetzt mit der Verbindung zwischen Leinöl und Depressionen auf sich? Studien zu einem möglichen positiven Zusammenhang gibt es schon mindestens seit Beginn der 2000er Jahre. Ende 2019 ist ein Übersichtsartikel erschienen, der eine Vielzahl von Studien und Metastudien auswertet. Und dieser Übersichtsartikel zeigt, dass der Nachweis der Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren (also auch Leinöl) bei Depressionen am höchsten ist (noch im Spiel waren u.a. Schizophrenie, Zwangsstörungen, Angststörungen, Autismusspektrum-Störungen oder Magersucht). Die positive Wirkung bei Depression bezieht sich vor allem auf Heranwachsende und ältere Menschen, für andere Gruppen müsse der Nachweis erst noch geführt werden. Quelle: https://www.mdpi.com/1422-0067/20/21/5257/htm

Mittlerweile gibt es Dosierungsempfehlungen für den klinischen Bereich, die sich allerdings auf die "Dreibuchstabenwörter" EPA und DHA beziehen. Quelle: https://www.karger.com/Article/FullText/502652

Umgerechnet mit allen notwendigen Werten ergeben sich für mich 2 Esslöffel Leinöl pro Tag bei Depressionen.


Und was ist mit Nebenwirkungen?

Unerwünschte Wirkungen von Leinöl beziehen sich auf verschiedene Bereiche:

  • Leinöl bildet beim Erhitzen Transfette, denen negative Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zugeschrieben werden. Deshalb Leinöl nur kalt verwenden.

  • Leinöl zerfällt aufgrund der dreifach ungesättigten Fettsäuren unter Sauerstoffeinfluß schnell und wird ranzig. Deshalb angebrochene Flaschen immer im Kühlschrank langern und zügig aufbrauchen. Verlassen Sie sich auf Ihre Nase!

  • Stiftung Warentest hat 2015 verschiedene Öle, u.a. auch Leinöl getestet. Achten Sie auf native, kaltgepresste Herstellung in Bio-Qualität.

  • Dosierungen von mehr als 30 ml können weichen Stuhlgang hervorrufen, wenige Menschen reagieren allergisch auf Leinöl.

  • Die Studienlage im Hinblick auf schwangere Frauen ist unklar. Ich empfehle deshalb, bis zur Geburt kein Leinöl zu verwenden.

  • Es wird auch berichtet, dass Leinöl die Blutungsneigung erhöhen könnte. Deshalb sollten Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung vorher auf jeden Fall ihren Arzt befragen.

Wie Leinöl am besten zu mir nehmen?

Leinöl pur auf dem Löffel ist nicht für Jeden das richtige - für mich auf jeden Fall indiskutabel. Ich selbst nehme es morgens in mein Müsli und mag den "satten" Geschmack im Mund (das Öl lässt sich komplett verrühren und ist nicht mehr einzeln herauszuschmecken). Ein Klassiker aus dem Spreewald sind Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl. Das ist zwar lecker, aber für jeden Tag auf Dauer doch etwas eintönig. Andere Menschen rühren es gerne in ihren Fruchtquark oder nehmen es als Öl für ihre Salatsauce. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Am einfachsten ist es, wenn es in die tägliche Routine Einzug hält. Dann müssen man nicht mehr jeden Tag entscheiden, wie man das Leinöl zu sich nehmen will.

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